Am Samstagnachmittag, den 01. April 2023 rückte die Feuerwehr Baumgartenberg zu einem Brandmeldealarm ins Europagymnasium aus. Nach einer Lageerkundung wurde erst das komplette Szenario der Einsatzübung offenbart, welches 14 Feuerwehren und das Rote Kreuz mit 180 Personen die nächsten Stunden auf Trab halten sollte:
Eine Verpuffung im Physiksaal im Dachgeschoss führte zu einem sich rasch ausbreitenden Zimmerbrand. Eine Schulklasse war vom Rauch eingeschlossen und musste schnellstens evakuiert werden. Von verletzten und vermissten Personen war auszugehen.
Aufgrund der gewaltigen Dimensionen und der inneren, Labyrinth artigen Struktur des Übungsobjekts, die bevorstehende durchzuführende Menschrettung, sowie der akuten Gefahr der raschen Brandausbreitung auf den Dachstuhl, wurde seitens der Bezirkswarnstelle unverzüglich die Alarmstufen 2 und 3 ausgelöst.

Die Feuerwehr Baumgartenberg begann unverzüglich im Innenhof mit einem Erstangriff und entsandte einen Atemschutz-Erkundungstrupp in das Gebäude zur genaueren Lageerkundung. Parallel dazu wurde eine Wasserversorgung aus dem vorbeifließenden Kloster-Bach sichergestellt. Zudem wurde eine Einsatzleitung errichtet, um eine strukturierte, gezielte und vor allem effiziente Abarbeitung des Szenarios zu gewährleisten.
Das oberste Ziel stellte selbstverständlich die Menschrettung der Schülerinnen und Schüler aus dem Gebäudeinneren, unter Zuhilfenahme von schwerem Atemschutz dar.

Die beiden Hubsteiger aus Perg und Bad Kreuzen wurden nicht nur für eine Brandbekämpfung von oben eingesetzt, sondern dienten darüber hinaus auch der Personenrettung eines verletzten Schülers. Dank eines umfassenden Löschangriff von allen Seiten und aus dem Gebäudeinneren konnte der simulierte Brand eingedämmt und letztendlich auch erfolgreich bekämpft werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Übung stellte der Aufbau sowie die Aufrechterhaltung der Wasserversorgung dar, welche für eine erfolgreiche Brandbekämpfung und einem Halten der Brandabschnitte unerlässlich sind. Insgesamt waren acht Tragkraftspritzen im Einsatz, welche sich dem Klosterbach und Hydrantennetz zu Nutze machten und Schlauchleitungen über mehrere hundert Meter zu den zentral stationierten Tanklöschwägen und Teleskopmastbühnen legten.

Unsere Feuerwehren FF Münzbach und Obernstraß wurden lt. Alarmplan „Brand Gebäude mit Menschenansammlung“ angefordert und wurden einerseits mit der Errichtung einer Zubringer Leitung vom Hydranten, welche zur Speisung der Feuerwehren Tank Bad Kreuzen sowie Tank Saxen und Grein galt beauftragt.
1 Atemschutztrupp der FF Obernstraß musste zusätzlich die Menschenrettung durchführen.

Die nachalarmierte EFU-Einheit (Einsatzführungsunterstützung) leistete ebenfalls einen wertvollen Beitrag zum erfolgreichen Übungs-Ausgang. Unter anderem verschafften detaillierte Drohnen-Bilder einen hervorragenden Überblick über das Einsatzgeschehen.
Bei einer anschließenden Schlussbesprechung wurde die gesamte Einsatzübung analysiert sowie die durchgeführten Tätigkeiten und Aufgaben der einzelnen teilnehmenden Feuerwehren zusammengefasst. Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft fanden sich alle Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus Baumgartenberg zu einem gemütlichen Ausklang bei Speis und Trank ein.